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Alles über Dünnschnittlösungen für Holz


1. Einführung

Holz ist einer der ältesten Werkstoffe der Menschheit – vielseitig, ästhetisch, nachwachsend und seit jeher ein zentraler Bestandteil von Bau, Möbelherstellung und Handwerk. Mit steigenden Rohstoffpreisen, wachsenden Nachhaltigkeitsanforderungen und der Notwendigkeit zur Kostenoptimierung haben sich in der Holzverarbeitung Technologien etabliert, die den Materialeinsatz maximieren. Eine der wichtigsten Innovationen in diesem Zusammenhang sind Dünnschnittlösungen.

Definition:
Dünnschnittlösungen bezeichnen Maschinen, Verfahren und Werkzeuge, die Holz in extrem dünne Lamellen, Furniere oder Platten zerteilen – mit minimalem Schnittverlust. Das Ziel: Mehr Materialausbeute, geringere Rohstoffkosten und präzisere Verarbeitung.

2. Grundprinzip der Dünnschnitttechnologie


2.1 Schnittfuge
Der entscheidende Faktor in der Dünnschnitttechnik ist die Schnittfuge – also die Breite des Materialverlusts, der beim Sägen entsteht. Traditionelle Sägen haben oft Schnittfugen von 2–3 mm, Dünnschnittsägen hingegen meist unter 1,4 mm, teilweise sogar unter 1 mm. Jeder Zentel Millimeter weniger Schnittfuge bedeutet mehr nutzbare Lamellen.

Parameter Traditionelle Säge Dünnschnittsäge
Schnittfuge 3,0 1,0
Holzblockhöhe 150 mm 150 mm
Lamellendicke 5,0 mm 5,0 mm
Anzahl Lamellen 30 50
Verschnitt 60 50
Ausbeute-Verbesserung   +20 %

 

2.2 Maschinentypen
Es gibt verschiedene Maschinentypen, die in der Dünnschnitttechnologie eingesetzt werden:
1. Dünnschnitt-Gattersägen – geringste Schnittfuge, ideal für hochwertige Hölzer.
2. Dünnschnitt-Bandsägen – geringe Schnittfuge, ideal für hochwertige Hölzer
3. Dünnschnitt-Kreissägen – hohe Präzision und Produktivität.
4. Diverse Speziallösungen
2.3 Werkzeugtechnologie
Die Werkzeugqualität ist entscheidend für Präzision und Wirtschaftlichkeit:
Werkzeugtyp Vorteile Nachteile
Stellitebestückt Hohe Standzeit, präzise Schnitte. Meist für alle Weich- und Harthölzer geeignet.
Einfach zu warten und zu handhaben.
Hartmetallbestückt Hohe Standzeit, präzise Schnitte
Meistens für Harthölzer und Tropenhölzer geeignet Etwas höhere Anschaffungskosten
Wichtige Parameter, die die Leistung beeinflussen:
• Zahngeometrie – beeinflusst die Oberflächengüte und den Spanabtransport
• Zahnstellung oder -schliff – optimiert für minimalen Schnittspalt
• Sägeblattspannung – entscheidend für gerade und saubere Schnitte

3. Anwendungsbereiche der Dünnschnittlösungen
Die Dünnschnitttechnologie findet in vielen Branchen Anwendung:
– Möbelindustrie: Massivholzähnliche Platten aus dünnen Lamellen.
– Türen- und Fensterbau: Mehrschichtige Rahmenkonstruktionen.
– Musikinstrumentenbau: Resonanzböden und Hälse.
– Fußbodenproduktion: Nutzschichten für Mehrschichtparkett.
– Yacht- und Innenausbau: Hochwertige Furnieroberflächen.

4. Vorteile der Dünnschnitttechnik
1. Materialeffizienz – bis zu 30 % mehr Lamellen pro Holzblock.
2. Kosteneinsparung – weniger Rohholzbedarf.
3. Nachhaltigkeit – ressourcenschonend.
4. Hohe Präzision – gleichmäßige Materialstärke.
5. Flexibilität – für viele Holzarten geeignet.
6. Produktionsintegration – kompatibel mit Fertigungslinien.

5. Wirtschaftlichkeitsanalyse
Fallbeispiel: Ein Parketthersteller verarbeitet jährlich 500 m³ Eichenholz.
– Traditionelle Säge: 60 % Ausbeute = 300 m³ Lamellen, 200 m³ Verschnitt.
– Dünnschnittanlage: 75 % Ausbeute = 375 m³ Lamellen, 125 m³ Verschnitt.
Mehrertrag: 75 m³ Lamellen à 2.000 €/m³ = 150.000 € zusätzlicher Jahresumsatz.

6. Fazit
Dünnschnittlösungen sind eine Schlüsseltechnologie der modernen Holzverarbeitung. Sie ermöglichen eine signifikante Material- und Kosteneinsparung bei gleichzeitiger Steigerung der Produktqualität. Unternehmen profitieren von höherer Ausbeute, Wettbewerbsvorteilen und nachhaltiger Produktion.